Schlaraffia
Castrum Bonnense (193)
 

Das Schlaraffische Spiel

von Rt Juppitter der Kindergott

Als ich a. U. 99 im Reych Castrum Bonnense pilgerte, war Rt Juppitter fast genau zwei Jahre zuvor gen Ahalla geritten. Ich habe ihn also persönlich nicht gekannt. Ein Jahr vor seinem Tod nach dem profanen Bonn gekommen, war mir auch der bekannte und allseits beliebte Kinderarzt Dr. med. Dr. phil. Josef Aengenendt kein Begriff. Und doch hat er in meinen ersten Jahren in Schlaraffia einen großen Eindruck auf mich gemacht, wahrscheinlich ganz besonders dadurch, dass die Wirkung der lebendigen Persönlichkeit, die ja nicht mehr gegeben war, überhöht wurde durch eine wie ich meine noch verstärkte Nachwirkung seines Geistes auf das schlaraffische Leben des gesamten Reyches und darüber hinaus auf zahlreiche Nachbarreyche.


Gerade die Tatsache, dass wir damals jüngeren Schlaraffen keinen unmittelbar persönlichen Eindruck erfuhren ließ uns auch die nur in Erzählungen der älteren zuweilen aufscheinenden Ecken und Kanten, die diese starke Persönlichkeit natürlich auch hatte, aus distanzierter Unbetroffenheit sehen und nicht zu einem Kriterium werden.

Dr. Dr. Josef Aengenendt, geboren am 16.3.1896 zu Krefeld, wurde im profanen Jahr 1930 durch den Erz-Schlaraffen und Kantzler des Reyches Castrum Bonnense, Rt Jugendfroh, in Schlaraffia eingeführt. Am 2.1. a. U.72 (1931) wurde er als Knappe 78 aufgenommen und am 21.4. a. U. 74 zum Rt Juppitter der Kindergott geschlagen. Nach der uhufinsteren Zeit sippte unser Reych erstmalig wieder am 13. 7. a. U. 87 (1946), und als Juppitter kurze Zeit darauf aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrte, wurde er in der gleichen Jahrung zum Oberschlaraffen des Äußeren gewählt. Von dieser Zeit an bis zu seinem Ahallaritt am 17. 12. a. U. 97 (1956) hat er unermüdlich für den Wiederaufbau unseres Reyches und Schlaraffias allgemein gewirkt.

Untermauert wurde seine Wirksamkeit durch seinen großen Bekanntheitsgrad in Bonn und seine Kontakte zu vielen Familien, deren Kinder in der fachärztlichen Betreuung des Dr. Aengenendt wohl behütet waren. Seinem nachdrücklichen Einsatz ist es auch zu verdanken, dass das Reych auf dem von Rt Kapitälchen zur Verfügung gestellten Grundstück eine eigene Burg bauen konnte, die uns feste Heimat wurde und hoffentlich noch lange Zeit bleiben wird. Schließlich knüpfte Juppitter mit großem Geschick die abgerissenen schlaraffischen Verbindungen zu den Reychen in Austria, Helvetia und Ahamerika wieder mit an. Seine bedeutendste Leistung für Allschlaraffia aber ist sein Buch "Das schlaraffische Spiel", dessen erste Auflage bereits a. U. 90 erfolgte. Die 2. erweiterte Auflage kam dann bereits a. U. 96 heraus.

Jeder Schlaraffe, ob jung, ob alt wird dieses Werk immer wieder mit großem geistigem Gewinn in die Hand nehmen und eine Fülle neuer Gedanken aus ihm schöpfen, denn nicht allein die dort abgedruckten Worte Juppitters sind es allein, die die Bedeutung dieses Buches ausmachen. Nein, er stößt Türen auf und weist Weg, auf denen jeder für sich weitergehen kann, um tiefer in die reiche Welt Schlaraffias einzudringen. Das Reych Castrum Bonnense hatte ein Jahrzehnt im Banne der Persönlichkeit Juppitters und ihrer starken Ausstrahlung nach Innen und nach Außen gestanden. Als er, erst 60 Jahre alt, plötzlich starb, war eine große Lücke gerissen und der Schock, den das Reych erfahren hatte, war noch eine ganze Reihe von Jahren hindurch deutlich zu spüren und manche älteren Freunde erwarteten von junggewählten Oberschlaraffen das Bemühen, Juppitter im Spiel nachzuahmen. Abgesehen von der Unmöglichkeit eine so ausgeprägte Individualität imitieren zu wollen, hätte solches Versuchen den Vorstellungen und der "Lehre" Juppitters konträr entgegen gestanden. Im Rahmen von Spiegel und Ceremoniale besteht unser Spiel eben nicht im Nachahmen bewährter und damit auch bekannter Spielzüge oder im bequemen Verfolgen ausgetretener und damit langweiliger Pfade. Wer "Das schlaraffische Spiel" verinnerlicht hat, dem wird deutlich, dass jeder Sippungsbeginn: der Aufbruch zu einem neuen geistigen Abenteuer gemeinsam mit den Freunden werden soll.

Hunibald (193)  


"Das schlaraffische Spiel" ist zum Preis von € 15,00 zuzüglich Porto und Verpackung zu erhalten beim Kantzler Rt Sürprise:

kantzler(at)castrum-bonnense.de

Schlaraffia® und Allschlaraffia® sind eingetragene Wortmarken | Verband Allschlaraffia e.V.

© Copyright: Gesellschaft Schlaraffia Bonn e. V.